China führt mit Klassengrößen von 50 Schülern, in Luxemburg sind in der Grundschule mit ca. 16 die wenigsten Schüler in einer Klasse untergebracht. Deutschland liegt mit den Klassengrößen im guten oder vielmehr schlechten Mittelfeld.
Es gibt bei den Klassengrößen im deutschsprachigen Raum Unterschiede zwischen privaten und öffentlichen Bildungseinrichtungen. In Deutschland liegen die Klassengrößen in privaten Schulen, wie bspw. der Schlossschule etwas höher als in öffentlichen Schulen. Die Unterschiede sind jedoch sehr gering. In anderen Ländern (zum Beispiel Großbritannien und Russland) sind die Klassen in Privatschulen fast zur Hälfte kleiner als in öffentlichen Schulen. In Ländern in denen sich viele Familien für eine Privatschule entscheiden scheint die Klassengröße kein wesentlicher Faktor zu sein, dies ist allerdings lediglich eine Vermutung.
In welchem Zusammenhang steht nun die Klassengröße an Privatschulen wirklich mit dem Bildungserfolg? Wenn die Schüleranzahl jenen von öffentlichen Bildungseinrichtungen sehr ähnlich ist müsste es ja andere Gründe dafür geben.
Vom Bauchgefühl her würde man die kleineren Klassen sofort als positiver und auch sympathischer bewerten. Möglicherweise weil sich die Lehrer dann mit jedem einzelnen Kind mehr befassen können? Auch Störungen und Probleme im Unterricht werden bei einer kleinen Klasse weniger häufig auftreten. Die Forschungsergebnisse sprechen da jedoch eine etwas andere Sprache. Der Zusammenhang zwischen Klassengrößen und Lernerfolg scheint ein sehr geringer zu sein.